Kurz nach der Übernahme 1996 war klar: Nach 30 Jahren Eiermann-Bau war eine behutsame Renovierung dringend erforderlich. Bis dahin war das Meisterwerk im Originalzustand verblieben. Ein Stuttgarter Architekturbüro leitete die Arbeiten, schließlich sollte alles im Sinne des bedeutendsten Architekten der Nachkriegsgeschichte bleiben. Bäder wurden modernisiert, Böden geschliffen, Wände aufgefrischt – sonst blieb alles im Original, schließlich hatte der Ausnahme-Architekt sich hier bis ins allerkleinste Detail verewigt.
„Welchen Schatz wir mit dem Eiermann-Bau haben, war uns von Anfang an bewusst. Und natürlich gibt es bei dem denkmalgeschützten Gebäude aus den 60ern auch Herausforderungen, mit Wärmedämmung und Schallisolierung beispielsweise. Eiermann-Fans wissen die Originalität sehr zu schätzen und nehmen dies in Kauf, um in einmaliger architektonischer Kunst übernachten zu können.“
„Unsere Gäste bewohnen eine architektonische Ikone, die es so kein zweites Mal gibt.“ Die Jaegles haben ihren Eiermann verinnerlicht und sind sehr stolz darauf. Doch es braucht nicht unerwähnt bleiben, dass es ein dauernder Drahtseilakt zwischen modernem Hotelbetrieb, Denkmalschutz und Erhalt des besonderen architektonischen Kleinods ist. Eiermann-Fans aus der ganzen Welt schauen vorbei und gehen vor Ehrfurcht in die Knie.
„Er war ein Visionär. Architektur und Interiordesign von Eiermann sind auch nach 60 Jahren noch zeitlos.“ 2018 führten die die Jaegles den Eiermann-Saal zurück in seine Bestimmung und belebten den Frühstücksraum, ganz so, wie es der Meister erdacht hatte. Heute ist der Eiermann-Saal im Eiermann-Bau sehr beliebt und wird sehr gern auch mal zum Feiern gebucht.
Als die Stadt Buchen im Jahr 2000 beschloss, das Umfeld von Prinz Carl abzureißen und zur Bebauung freizugeben, nutzten Karin und Jens Jaegle die Gunst der Stunde und erweiterten ihren Hotelbetrieb um ein Nebengebäude mit modernen Tagungsräumen.
So wurde 2001 das neue Vitalhotel mit elf Zimmern in mediterraner Atmosphäre errichtet, die in warmen Farben und mit viel Holz ausgestattet sind.
Die Maler Arthur Grimm und Franz Wallischeck gründeten 1905 die „Hollerbacher Malerkolonie“, eine Künstlergemeinschaft, die sich in dem kleinen Ort Hollerbach bei Buchen formierte und einen festen Platz in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts einnahm. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs lockte die Hollerbacher Malerkolonie eine ganze Reihe von Künstlern an. Waldemar Coste, Rudolf Burckhard-Kestner, Ejner Quaade, Harold Bruntsch – sie und einige mehr fühlten sich von der idyllischen Landschaft des Odenwaldes, der Ruhe und der Ursprünglichkeit der Region angezogen und widmeten sich der Landschaftsmalerei und dem Studium der Natur.
Die Hollerbacher malten, jagten, trieben Sport, musizierten – so lebten sie ein ganz anderes Leben als ihre bäuerlichen Nachbarn. Bekannt war die Hollerbacher Malerkolonie vor allem für ihre impressionistischen Darstellungen der Landschaft und Dorfansichten, die das Licht, die Farben und die Atmosphäre der Region einfingen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und den spürbaren Auswirkungen wurde die Malerkolonie 1915 wieder aufgelöst. Wilhelm Guntermann und Franz Wallischek blieben dem Odenwald treu.
Das Prinz Carl in Buchen war ein wichtiger Treffpunkt für die Hollerbacher Malerkolonie. Der historische Gasthof diente den Malern nicht nur als Unterkunft während ihrer Aufenthalte in der Region, Prinz Carl war auch ein Ort des gesellschaftlichen Austauschs und der Inspiration. Nach den Arbeitstagen im Odenwald kehrten die Künstler zurück ins Prinz Carl, um dort zu diskutieren, Pläne zu schmieden und ihre Werke zu präsentieren.
Nach Speis und Trank wurde entweder mit Geld bezahlt aber auch des öfteren Mal mit einem Bild. Das ist der Grund warum man im Prinz Carl viele Bilder der Hollerbacher Maler auch heute noch sehen kann.
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